Smart Energy 4.4

Ein Bildungsprojekt zur Fachkräfteintegration an 5 Standorten in 4 Ländern.

Collage aus Stimmungsbildern

Allgemeine Daten zum Projekt

Die Leitung und Koordination des Projektes übernimmt der Landkreis Trier-Saarburg als federführender Begünstigter. Gefördert wird das Projekt durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) der Europäischen Union mit einem Fördersatz von 60 Prozent bei einer geplanten Laufzeit von drei Jahren. Das Projektbudget beläuft sich insgesamt auf rund 2,6 Millionen Euro.

Die Umsetzung des Projektes erfolgt unter der Koordination des Balthasar-Neumann-Technikums Trier gemeinsam mit den Projektpartnern Atert-Lycée Redange, Lycée Henri Nominé Sarreguemines, Zentrum für Aus- und Weiterbildung des Mittelstandes Eupen V.o.G. und dem IFAPME Liège. Standortspezifisch zeichnet sich smart energy 4.4 durch eine enge Zusammenarbeit mit strategischen Partnern der vier Regionen vor Ort aus.

 

Warum smart energy 4.4?

Der Markt für gebäudetechnische Produkte und Dienstleistungen unterliegt durch die Klimadiskussion schon seit einigen Jahren einem rasanten Wandel. Neubauten und Bestandsgebäude benötigen innovative und alternative Energietechniken, um den Ansprüchen moderner Gebäudenutzer und den immer spezifischeren Normen und Verordnungen gerecht zu werden. Bei einem gleichzeitigen Mangel an technisch ausgebildeten Fachkräften auf allen Qualifizierungsebenen in den Bereichen Energieeffizienz und Gebäude- und Energietechnik können die Unternehmen der Großregion die deutlich gestiegenen Ansprüche, die der neue Markt an sie stellt, nicht ausreichend befriedigen.

Die länderspezifische Auslegung der EU-Richtlinie 2010/31/EU in den Bereichen Energieeinsparung, Gebäudesanierung und Energieversorgung und die daraus resultierende fehlende gegenseitige Anerkennung von Abschlüssen und Qualifikationen erschwert darüber hinaus die grenzübergreifende Mobilität von Fachkräften auf dem interregionalen Arbeitsmarkt.

Das Interreg-Projekt „smart energy 4.4“ stellt sich der Herausforderung, die energetische Gebäudesanierung, das Energiemanagement sowie die Fachkräftesicherung und -qualifizierung länderübergreifend weiterzuentwickeln.
In der „Grande Région“ mit Deutschland, Belgien, Frankreich, Luxemburg an den Standorten Trier, Eupen, Liège, Sarreguemines und Redange wird das Projekt smart energy 4.4 ganz konkret den europäischen Gedanken einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit leben.

Ziele des Projektes

Ein Projektziel von smart energy 4.4 ist es, die unterschiedlichen Auslegungen der vorgegebenen EU-Richtlinie 2010/31/EU auf Länderebene zu analysieren und auf der Grundlage der länderspezifischen Normen eine vergleichende Darstellung der technischen Regeln zu definieren, um eine länderübergreifende Anerkennung und Zertifizierung von Qualifizierungen zu ermöglichen.

Um den Herausforderungen im Bereich zukunftsorientierter Energietechniken zu begegnen, benötigen kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) der Großregion Fachkräfte, die über Fach-, Gestaltungs-, Kooperations- und Beratungskompetenzen (BNE-Kompetenzen), Soft- und Business-Skills verfügen. Ein Schwerpunkt des Projekts ist daher die Entwicklung und Durchführung von Fort- und Weiterbildungsangeboten in Theorie und Praxis. Ermöglicht wird dies durch modernste digitale Schulungsräume und Umweltlabore, in denen Alltagssituationen aus dem Bereich „Bauen im Bestand“ simuliert werden. So können beispielsweise Schwachstellen in der Gebäudehülle aufgezeigt und lokale Sanierungsmaßnahmen entwickelt werden. In den neukonzipierten Umweltlaboren werden regenerative Energieerzeugungstechniken im realen Maßstab für Wohnhäuser aufgebaut und in Betrieb genommen. Die bauphysikalischen Grundlagen in den Bereichen Wärmeschutz, Feuchteschutz, Schallschutz und Brandschutz können so praktisch vermittelt werden. Im Rahmen der Förderung der beruflichen Handlungskompetenz ist darüber hinaus das Ausarbeiten von Sanierungskonzepten für Schulen, Behörden und Kindergärten der Region vorgesehen.

Neben der Entwickelung und Durchführung von Bildungs- und Schulungsangeboten für Fachpersonal aus technischen Berufen sind auch solche für Bauexperten und Gebäudenutzer geplant.

Für den stark wachsenden Bereich der Klima- und Kältetechnik wird für Handwerker aus der Großregion ein kleiner und großer Kälteschein angeboten. Hier werden Fachkräfte auf den aktuellen Stand der Technik geschult, um diese energieintensive Sparte in der Praxis ressourcenschonend umzusetzen. Neben den Energieberatern sollen innerhalb dieses Projekts auch Passiv-Haus-Planer und Passiv-Haus-Handwerker weiterqualifiziert werden. Durch einheitliche, zertifizierte Qualifikationsstandards werden Fachkräfte befähigt, Energieberatungen grenzüberschreitend durchzuführen.

Im Rahmen dynamisch verlaufender Nachhaltigkeitsdebatten mit den großen Fragen zu Klimaschutz und Ressourcennutzung gilt es in der Großregion ökologisch-verantwortbare, ökonomisch-legitimierbare und technisch-innovative Antworten zu entwickeln und dies in praktisches Handeln zu transformieren.

smart energy 4.4 bietet allen Beteiligten die Chance, in kooperativer Zusammenarbeit länderübergreifende Lösungen zu entwickeln, um junge Menschen innovativ und arbeitsmarktorientiert weiterzubilden. Den Betrieben in der Großregion werden neue berufliche und wirtschaftliche Perspektiven aufgezeigt, die dazu führen, dass in Bestandsgebäuden der Region Energiekosten und CO2 reduziert werden.

Liste der strategischen Partner

  • Handwerkskammer des Saarlandes
  • Handwerkskammer Trier/ Umweltzentrum
  • Bosch Thermotechnik GmbH
  • Energieagentur Trier
  • Umweltzentrum SaarLorLux
  • Geberit GmbH
  • Topsolar S.A
  • Universität Luxemburg
  • Stadtwerke Trier
  • Knauf Akademie
  • IFSB Luxemburg
  • Energieagentur Luxemburg
  • Konföderation Baufach des Bezirks Verviers
  • Chambre des Métiers du Luxembourg